Von der Intuition zur Strategie
Dieser Artikel legt die Grundlagen für eine neue Sichtweise auf Unternehmertum, die aus meiner Arbeit mit einer erweiterten Bewusstseinsperspektive hervorgeht – eine Perspektive, die Tätigkeit und Ergebnis menschlichen Handelns in den Fokus rückt.
Der Unternehmer
In diesem Sinne ist ein Unternehmer jeder Mensch, der mit einer klaren Absicht oder einem bestimmten Sinn und Zweck handelt – jemand, der etwas „unternimmt“. Ob Sie mit Ihrem Partner ins Theater gehen, einen romantischen Restaurantbesuch planen, Sport treiben, Ihrer Arbeit nachgehen oder ein Unternehmen gründen: In all diesen Fällen sind Sie nach dieser Definition ein Unternehmer. Entscheidend ist die Intention hinter der Handlung. Diese Sichtweise ähnelt modernen Ansätzen wie dem „Effectuation“-Konzept von Saras Sarasvathy (ca. 2001), das Unternehmertum als zieloffenen, kreativen Prozess betrachtet, bei dem nicht nur wirtschaftliche, sondern auch persönliche Ziele im Vordergrund stehen können.
Die Unternehmung
Als „Unternehmung“ wird alles bezeichnet, was an Arbeit geleistet wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Jede Unternehmung ist Teil eines größeren, definierten Ziels, das durch Art, Umfang, Qualität und Zeitpunkt charakterisiert ist. Sie steht somit im Zusammenhang mit individuellen und unternehmerischen Faktoren. Zu den individuellen Faktoren zählen:
- Persönlichkeitsstrukturen:
- Mentaler Zustand (Bewusstsein)
- Emotionale Ausrichtung (Gefühle)
- Unbewusste Einflüsse (innere Kommunikation)
- Weltbild und Erziehung
- Erfahrungen und Wissen
- Ethische Ausrichtung
- Interessengebiete
- Soziale Ausrichtung
Zu den unternehmerischen Faktoren gehören:
- Umfeldstrukturen:
- Soziale Anbindung
- Kommunikation (externe Kommunikation)
- Gesellschaftliches Umfeld
- Wirtschaftliches und politisches Umfeld
- Technologisches Umfeld (Mittel und Möglichkeiten)
Das Unternehmen
Das Unternehmen umfasst die Gesamtheit aller Tätigkeiten und Faktoren, die für eine erfolgreiche Zielerreichung notwendig sind. Ein wirtschaftliches Unternehmen (eine Firma) ist dabei die ausführende Instanz, die diese Tätigkeiten und Faktoren umsetzt.
Strategie
Die rasanten Veränderungen in diesen Bereichen – besonders in den letzten Jahren – stellen Unternehmungen vor wachsende Anpassungsanforderungen. Um die Unternehmensziele zu erreichen und diese Anpassungen erfolgreich umzusetzen, sind durchgehende interne und externe Kommunikationsprozesse essenziell. Diese müssen optimal gestaltet werden, um die langfristige Sicherung der unternehmerischen Ziele zu gewährleisten. Es geht hierbei um organisatorische Systeme mit einer klaren Zwecksetzung, die durch zwischenmenschliche Kooperation und die Koordination von Kommunikationsfaktoren realisiert werden.
Theorie und Praxis
Wenn wir Teile unserer Erfahrungen auswählen, analysieren und verstehen, entwickeln wir eine Theorie – eine theoretische Grundlage. Diese umfasst sowohl die Ausgangsvoraussetzungen als auch die daraus logisch folgenden Zusammenhänge. Eine brauchbare Theorie muss mit den komplexen Erscheinungen unserer Umwelt übereinstimmen – andernfalls ist sie unbrauchbar und nutzlos.
Wahrnehmung und Erfolg
Erfahrungsgemäß ist ein Unternehmen umso erfolgreicher, je mehr und je bessere Informationen für die Zielerreichung zur Verfügung stehen. Unsere Wahrnehmung wird jedoch stark von persönlichen und gesellschaftlichen Mustern sowie Filtern geprägt. Entsprechend unserer Selbstwahrnehmung verlassen wir uns meist auf vertraute Konzepte und persönliche Interpretationen dessen, was unsere fünf Sinne uns als „wahr“ vermitteln. Wir sammeln logische, bewusste und greifbare Fakten, werten sie aus und glauben zu wissen, was wir brauchen und umsetzen müssen, um – bei ausreichender Motivation – unsere Unternehmung zum Erfolg zu führen. Moderne Ansätze in der Psychologie, wie die Arbeiten von Gerd Gigerenzer, zeigen jedoch, dass Intuition oft ein ebenso entscheidender Faktor ist, der über reine Logik hinausgeht.
In der Praxis zeigt sich dennoch, dass selbst bei Berücksichtigung aller vermeintlich relevanten Faktoren die Umsetzung scheitert. Obwohl wir meinen, alles Nötige getan und gewusst zu haben, wird das Ziel nicht erreicht.
Problem Umsetzung
Umgangssprachlich könnte man sagen: „Trotz allem läuft die Sache nicht rund.“ Schnell wird klar: Hier liegt ein Problem vor! Hätten wir tatsächlich alle Mittel und Faktoren berücksichtigt und unsere Erfahrungen vollständig in die Umsetzung einbezogen, wäre das Ziel längst erreicht. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass unsere mentalen, logischen und antrainierten Verhaltensweisen allein unter Berücksichtigung aller Fakten zwangsläufig zum Erfolg führen. Vereinfacht gesagt: Das Kernproblem liegt in einer nicht ganzheitlichen, harmonischen Sichtweise und Umsetzung. In der Informationstheorie würde man dies als „gestörte Kommunikation“ bezeichnen.
Gestörte Kommunikation
Die Rolle der Informationstheorie – insbesondere Konzepte wie Entropie und Unsicherheit – erinnert an Claude Shannons Arbeiten aus den 1940er Jahren. Shannon definierte Kommunikation als Übertragung von Informationen trotz „Rauschens“ (Störungen). In diesem Sinne sind unbewusste Hemmnisse wie Ängste, Probleme oder Blockaden das „Rauschen“, das den Informationsfluss stört. Remote Viewing wird hier als Lösung präsentiert, um dieses Rauschen zu entschlüsseln und den Zugang zu „authentischen Informationen“ zu ermöglichen. Das ist ein kreativer Ansatz, der Shannons technische Theorie mit psychologischen und intuitiven Elementen verbindet.
Unsere fünf Sinne und die daraus resultierende innere Kommunikation liefern jedoch nur einen kleinen Teil des Spektrums dessen, was wir ganzheitlich wahrnehmen könnten. Der wesentliche Kern jenseits der gewohnten Wahrnehmung geht dabei verloren. Wir sind also nicht so vollständig und bewusst, wie wir oft annehmen. Der Schlüssel zu jeder erfolgreichen Unternehmung – und zu allen Beziehungen – liegt, wie Medien immer wieder betonen, in der richtigen Kommunikation.
Kommunikation
Laut Duden beschreibt Kommunikation den Austausch oder die Bereitstellung von Informationen. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass unsere Kommunikation – privat, gesellschaftlich, wirtschaftlich-politisch und sozial – oft gestört ist. Defizite sind offensichtlich, Diskussionen allgegenwärtig, Lösungen jedoch selten in Sicht.
Lösung durch Remote Viewing
Um eine harmonische, ganzheitliche Lösung zu finden, brauchen wir eine Informationsquelle, die organisatorisch repräsentative Daten und Umsetzungsmöglichkeiten bereitstellt. Hier setzt Remote Viewing an. Seit den 2000er Jahren wird Remote Viewing zunehmend außerhalb militärischer Kontexte genutzt – etwa in der Persönlichkeitsentwicklung, im Coaching oder sogar in der Wirtschaft, um intuitive Entscheidungsfindung zu fördern.
Remote Viewing aus informationstheoretischer Sicht
In der Informationstheorie sind Informationsquellen Ursprünge, die aus einer Vielzahl möglicher Inhalte Informationen übermitteln. Der Informationswert einer Nachricht steigt mit der Ungewissheit über ihren Inhalt. Die Entropie misst diese Ungewissheit und damit den Informationswert. Je mehr wir über die Nachricht wissen, desto geringer sind Ungewissheit und Entropie.
Remote Viewing zeichnet sich durch zwei Erfolge aus:
- Die Definition einer Struktur (Archetypen, Protokoll) sowie die Dekomprimierung, Dekodierung und Objektivierung von Informationen aus dem Unbewussten, die für die Übertragung essenziell sind.
- Der Nachweis, dass selbst gestörte Informationsübertragungen („mentaler Lärm“ oder analytische Fehler) korrigiert werden können, um einen fehlerfreien Informationsfluss zu gewährleisten.
Was ist Remote Viewing?
Remote Viewing ist ein ganzheitliches, psychoenergetisches Experten-Informationssystem, das das kollektive Unbewusste als Informationsquelle (Intuition) nutzt, um authentische Informationen zugänglich zu machen. Es gliedert sich in zwei Phasen:
- Phase 1: Entwicklungsphase
- Wissenserwerb
- Wissensrepräsentation
- Analyse und Zusammenfassung
- Phase 2: Einsatzphase
- Fakteneingabe und Analyse
- Problemlösung
- Lösungserklärung und Umsetzung
Erkenntnisse
Die Praxis mit Remote Viewing zeigt, dass unser Bewusstsein und unsere Wahrnehmung in einem Ungleichgewicht stehen. Um dies zu verdeutlichen, sei eine stark vereinfachte, arbeitstheoretische Sichtweise herangezogen: Stellen wir uns vor, wir hätten ein mentales Potential von 100 %, um eine anschauliche Zahl zu nennen und eine Vorstellung davon zu bekommen – ein Gedanke, der an Albert Einsteins oft zitiertes „Wir nutzen nur 10 % unseres geistigen Potentials“ anknüpft. In meinen TRV-Trainings (Technical Remote Viewing) erläutere ich jedoch eine noch präzisere Aufteilung: Der kleinere bewusste Teil des funktionalen Wachbewusstseins umfasst etwa 3-7 % bewusste Wahrnehmung, während 93-97 % unbewusste Wahrnehmung diesem gegenüberstehen, die nicht bewusst genutzt wird.
Im Allgemeinen bedeutet Wahrnehmung für den Menschen das, was er bewusst wahrnimmt oder aufgrund seines Wissens für wahr hält. Die Wahrnehmung führt zur Wahrheit: Je mehr das Bewusstsein eines Menschen reflektieren kann – sei es rein durch mentale Klarheit oder in Resonanz mit seinem Sinnessystem –, desto größer oder besser ist seine Wahrnehmung. Diese 3-7 % repräsentieren somit unser alltägliches, logisches Bewusstsein, aus dem wir unsere Realität formen – das, was wir als „wahr“ erachten. Die überwältigenden 93-97 % bleiben jedoch ungenutzt im Unbewussten verborgen.
Ein faszinierender Vergleich dazu findet sich in der Astrophysik: In einem Artikel, den ich vor einigen Jahren las und archivierte, erklärten Physiker, dass vom uns bekannten Universum – also den 100 % seiner Masse und Energie – lediglich etwa 5 % aus erklärbarer, gewöhnlicher Materie bestehen, die wir direkt wahrnehmen oder verstehen können, wie Sterne, Planeten und Gaswolken. Der Rest setzt sich aus etwa 27 % Dunkler Materie und 68 % Dunkler Energie zusammen, ergänzt durch Phänomene wie Schwarze Löcher und Gravitationsphänomene, die unser Bild des Kosmos prägen. Diese 5 % decken sich verblüffend mit der Mitte meiner Spanne von 3-7 % bewusster Wahrnehmung – fast so, als ob die Quersumme dieser Zahlen (3 bis 7 ergeben im Mittel etwa 5) eine kosmische Parallele zwischen unserem inneren und äußeren Universum andeutet. Damals war dies für mich eine Bestätigung meiner Zahlen und unterstreicht die Idee, dass sowohl im Kosmos als auch im Bewusstsein der größte Teil unserer Realität jenseits des unmittelbar Fassbaren liegt – sei es durch Dunkle Materie, die Galaxien zusammenhält, Dunkle Energie, die die Expansion antreibt, oder die Gravitationskräfte Schwarzer Löcher, die Raum und Zeit verzerren.
Die Frage ist, ob Systeme, die auf diesen 3-7 % basieren, repräsentativ für eine Zwecksetzung sein können. Tägliche Erfahrungen mit Remote Viewing legen nahe, dass dies nicht der Fall ist. Menschliche Handlungsziele, die auf Kooperation und Kommunikation beruhen, stützen sich auf dieses begrenzte bewusste mentale Potential, während die weitaus größeren 93-97 % unbewusster Informationen und Blockaden außer Acht gelassen werden.
Eine brauchbare Theorie muss mit der komplexen Realität übereinstimmen – andernfalls ist sie nutzlos. Die Praxis ergibt sich aus der Theorie, doch die komplexe Umwelt – sowohl im menschlichen Bewusstsein als auch im Universum mit all seinen dunklen und gravitativen Rätseln – lässt sich nicht auf 3-7 % logischer, bewusster Ressourcen reduzieren. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Im unternehmerischen Kontext bietet Remote Viewing ein optimales Experten-Informationssystem, das verborgene Informationen – jene 93-97 % ungenutztes mentales Potential – ins Bewusstsein bringt und in Entscheidungsfindung sowie Umsetzung integriert.
Von Technical Remote Viewing zu Deepmind Investigation Profiling
Ursprünglich schrieb ich diesen Artikel mit der Intention, die Tätigkeit und das Ergebnis menschlichen Handelns in Zusammenhang mit meiner konzipierten Methode, dem „Deepmind Investigation Profiling (DMI Profiling)“, zu betrachten. Im Kern verwenden wir das „Technical Remote Viewing“, wie es Edward A. Dames in den Jahren 1996-1997 lehrte. Im Laufe der weiteren Jahre entwickelte sich daraus zunächst „Advanced Technical Remote Viewing“ und schließlich das „Deepmind Investigation Profiling“, das ich konzipiert und weiterentwickelt habe.
Das „DMI Profiling“ ist die innovative Synergie zwischen Remote Viewing, Profiling, Quantenphysik sowie Psychologie und Neurobiologie. Die Erkenntnis, dass jede einzelne Disziplin besondere Einblicke ermöglicht und eigene Stärken hat, allein aber begrenzte Perspektiven auf die Beschaffenheit der Realität bieten kann, führte in der Konsequenz dazu, diese unterschiedlichen Ansätze zu kombinieren. So entstand eine Methode, die nicht nur die bewusste Wahrnehmung, sondern auch das unbewusste Potential des Menschen erschließt – ein Ansatz, der die Grundlage für die hier vorgestellten Überlegungen bildet.
© Von der Intuition zur Strategie, Marcus Boldt