Die Lerntheorie der TRV Methode basiert auf der Erfahrung, dass der Trainee sehr schnell ein hohes Level erreicht. “Traditionell konzentriert sich das Erlernen einer Fertigkeit auf routinierte Wiederholung – Wiederholen, bis die Routine zur konsequent richtigen Anwendung wird. Stetig ausgeführte Wiederholungen und routiniertes Üben sind der Schlüssel, um eine außergewöhnliche Fertigkeit oder sogar Graduierung zu erlangen.”

Jüngste Entwicklungen in der Lerntheorie sind mit besonderem Erfolg im Sport angewandt worden. Die klassische Trainings-Methodik zeigt, dass das Konzept der routinierten oder stetigen Wiederholung eher dazu führt, fehlerhafte Leistungen zu verstärken, als im Gegenzug die Entwicklung der richtigen Fähigkeit zu bewirken.

Viel Erfolg wurde durch die Umsetzung des Konzeptes “Beenden auf einem Höhepunkt” realisiert. Das heißt, wenn eine Fähigkeit oder Verhalten korrekt ausgeführt wurde, ermöglicht eine erweiterte Pause von der Ausbildung an diesem Punkt dem Lernprozess das “Merken” oder Erinnern als richtiges Verhalten zur Stärkung der neurologischen Funktionen.

Das Phänomen des Übertrainings ist eine sehr reale Gefahr in jedem Ausbildungszyklus, in der Regel etwa durch Forcierung der Ausbildung bis zu dem Punkt, wo das Lernsystem des Trainees völlig gesättigt ist und nichts mehr aufnehmen kann. Das führt unweigerlich zum Systemzusammenbruch, was im Endeffekt ein Totalversagen der psychischen Funktionen ist.

Um dies zu vermeiden, besteht die normale Praxis darin, mit einer angemessenen Anzahl (zwischen einer und mehreren) von Protokollen pro Tag zu arbeiten. Je nach Fähigkeit und Niveau bei jedem einzelnen Auszubildenden (je nach Ausbildungsstand und Erfahrung) wird dieser nach einer festgelegten Anzahl von Tagen oder Wochen mit einer Schonfrist zwischen den Ausbildungszeiten entlassen, um ausreichend Zeit für die Assimilation (Aufnahme und Verarbeitung) zu haben.

Es ist sehr wichtig, sollte dem Trainee im Verlauf des Trainings eine wichtige “Wahrnehmung” oder Erfahrung bewusst werden, oder wenn der Monitor / Aufsicht erkennt, dass dies der Fall ist, muss das Protokoll auch hier gestoppt werden. Diese Pause ermöglicht sowohl Zeit für die reifende Erkenntnis, bis diese vollständig in das System des Trainees eingeschrieben (immatrikuliert) ist, wie auch um das Hochgefühl dieser Entdeckung zu zerstreuen.

Die Tatsache, dass das TRV Protokoll in sechs verschiedenen Stufen angeordnet ist, impliziert, dass es einen lernenden Übergang von einer Stufe zur nächsten gibt. Um festzustellen, wann der Studierende bereit ist, in die nächste Protokoll-Stufe zu wechseln, wird nach bestimmten Meilensteinen gesucht.

Das Schreiben von Zusammenfassungen ist ein wichtiger Bestandteil der TRV Ausbildung und dient als eine Art von geistigem “Objektivieren” des gelernten Materials und wahrgenommener Information(en). Durch die Zusammenfassungen des Trainees ist der Ausbilder in der Lage, zu bestimmen, wie gründlich und genau der Schüler die gelehrten Konzepte verinnerlicht hat.

Wenn ein Trainee konsequent die Replikation und Steuerung aller Elemente bzw. Aspekte einer spezifischen Stufe erfolgreich abgearbeitet hat und dabei “rauschfrei” (ohne anhaltenden mentalen Lärm, d.h. ordnungsgemäßer Umgang mit den vorgeschrieben “Breaks” (AFS) und anderen das System und Protokollablauf störenden Ablenkungen) für fünf oder sechs Protokolle durchgehend geschrieben hat, ist er bereit, einzelne Stufen-Zusammenfassungen zu schreiben. Ab hier folgt die Einweisung in die nächste Stufe des Protokolls.

Selbst mit dieser Vorsichtsmaßnahme kann man in ein Übertraining rutschen, und die einzige Möglichkeit, dann die Ausbildung zu beenden, ist eine schrittweise Wiedereinführung. Daher ist es äußerst wichtig, dass der Trainee oder Profiler den Ausbilder / Aufsicht informiert, wenn er das Gefühl besonders guter Leistungen in seiner TRV Ausbildung hat, sodass eine Ausbildungsunterbrechung an diesem Punkt eingeleitet werden kann. Bei einem weiteren Push darüber hinaus droht ein Abgleiten in ein Übertraining.

Die Lernkurve:

Die typische TRV Training Lernkurve zeigt hohe Erfolge für die ersten paar Versuche, einen plötzlichen und dramatischen Rückgang des Erfolgs, dann eine allmähliche Verbesserung der Kurve bis ein relativ hohes “Plateau” erreicht ist.

© DMI – TRV Training Diskussion, Marcus Boldt